Gebete

Gebet des Kolpingwerkes

 

Guter Gott!

Von dir kommt alles Leben und in dir haben alle Menschen ihren Ursprung und ihr Ziel. Dein Wille ist es, dass alle Völker in Frieden und Freiheit miteinander leben. Auch sollen alle Menschen ohne Unterschied und in gleicher Weise an den Gütern der Erde teilhaben können. Wir danken dir, dass wir deine Gegenwart und Nähe in der Gemeinschaft der Kirche und des Kolpingwerkes erfahren dürfen.

Wir bitten dich:

Hilfe uns, dass wir dich gemeinsam mit allen, die an dich glauben, als den Vater aller Menschen bekennen.

Lass uns daher tatkräftig eintreten für die Bewahrung der Schöpfung und den Schutz des Lebens.

Hilf uns, dass wir gemeinsam mit allen, die zu deinem Sohn gehören, deine befreiende Liebe in Wort und Tat bezeugen.

Lass uns daher wirksam mithelfen an der Überwindung von Armut und Not, von Unrecht und Unwissenheit.

Hilf uns, dass wir gemeinsam mit allen, die sich von deinem Geist leiten lassen, deine Menschenfreundlichkeit überall erfahrbar machen.

Lass uns daher mutig mitarbeiten an der Entwicklung unseres Kolpingwerkes, am Aufbau einer geschwisterlichen Kirche und einer guten Zukunft für alle Menschen.

Dir, unserem Gott, sagen wir Dank in der Gemeinschaft mit deinem Diener Adolph Kolping und im Namen deines Sohnes, der mit dir und uns lebt, jetzt und in Ewigkeit.

Amen.


Gebet der Kolpingsfamilie

Herr Jesus Christus,

deine Botschaft zu verkünden und sie in die Tat umzusetzen,
ist dein Auftrag an die Kirche.

Wir danken dir für dein Vertrauen,
das du in die Menschen gesetzt hast.

Wir danken dir für den Menschen Adolph Kolping,
der uns in dieser Aufgabe zum Vorbild wurde.

Gib uns die Gaben, durch die er sein Werk prägte:
Gläubigkeit und Selbstvertrauen, Lebensernst und Freude,
Selbstverantwortung und Solidarität,
Geschichtsbewusstsein und Fortschrittswille.

Stärke unseren Glauben, damit wir der Welt
und ihren Forderungen nicht ausweichen.

Wecke in uns die Hoffnung, dass wir Freude verbreiten,
wo wir uns um Menschen bemühen.

Festige die Liebe, dass wir verantwortungsvoll mitarbeiten
an der Entwicklung der Kirche
und einer menschlichen Gesellschaft.

Unsere Gemeinschaft im Kolpingwerk soll ein Anfang sein
für dein kommendes Reich.

Amen.


Gebet zur Heiligsprechung
Adolph Kolpings

Allmächtiger, ewiger Gott!

Du hast uns den Seligen Adolph Kolping als Fürsprecher und Vorbild geschenkt. Sein Leben war erfüllt von der Sorge für junge Menschen in religiöser und sozialer Not. Vielen war er ein unermüdlicher Seelsorger, väterlicher Ratgeber, geduldiger Lehrer und treuer Freund.

Er hat uns die Liebe zu deinem Sohn vorgelebt. Seine Treue zur Kirche ist uns ein Vorbild. Sein Anliegen war es Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens zu verstehen. Gegenseitige Hilfe in der Gemeinschaft verstand er als die Erfüllung christlicher Nächstenliebe.

Aus den Sakramenten, der Heiligen Schrift und dem Gebet schöpfte er die Kraft, ein Werk zu schaffen, das dir und den Menschen dienen soll.

Zu allen Zeiten hast du uns Menschen zur Mitarbeit am Aufbau deines Reiches berufen, darum bitten wir dich: Lass uns heute mitwirken an der Überwindung von Armut, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit. Hilf uns, auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping, mutig für das menschliche Leben und den Schutz von Ehe und Familie einzutreten. Lass uns in der Gemeinschaft deiner Kirche und des Internationalen Kolpingwerkes Salz für die Erde und Licht für die Welt sein.

Erfülle unsere Hoffnung, Adolph Kolping in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in allen Sprachen und Nationen als Heiligen verehren zu dürfen. Lass uns durch Glaube, Hoffnung und Liebe an der Vollendung deines Reiches in dieser Welt mitarbeiten, wie es Adolph Kolping getan hat.

Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn.
Amen!


Familie ins Gebet nehmen

Das Kolpingwerk hatte das Jahr 2004 unter das Motto gestellt:

„Menschen brauchen Familie – Kinder brauchen Eltern.“

Der Bundesfachausschuss 3 „Kirche mitgestalten“ hat diese Thematik zum Anlass genommen, eine Sammlung von Texten und Gebeten zu erstellen, in denen die Anliegen der Familie, besonders auch in schwierigen Situationen, zur Sprache kommen. Diese Sammlung soll eine Hilfe und Anregung für Familien sein, ihr Leben und Zusammenleben in Worten und Gebeten zu bedenken und zum Ausdruck zu bringen.

An der Erstellung der Textsammlung waren Mitglieder des BFA 3 beteiligt. Es ist beabsichtigt, die vorliegende Sammlung zu ergänzen.

Am Anfang des Lebens

As I love you through the glass
Während ich Dich durch das Glas liebe

Während ich Dich durch das Glas liebe, bewegt sich eine kleine Hand über das Laken um nach mir zu greifen. Du liegst da in der Stille deiner Schlafstätte, dem Leben anhängend.

Ich greife hinein um dich zu berühren Und Du schaust mich langsam an. Ich fühle einen winzigen Atem wie eine Feder meine Finger liebkosen, während ich Dich durch das Glas liebe.

Ein Auge öffnet sich und schaut leicht in meines hinein. Kannst du mich sehen? Kannst du meine Gegenwart spüren, während ich Dich durch das Glas liebe.

Ich sehne mich danach dich zu halten. Ich warte auf den Augenblick, wenn Du friedlich in meinem dich liebenden Armen liegen wirst.

Eine stille Träne rollt mir übers Gesicht. Ich drehe mich langsam um, um wegzugehen, nur um noch ein letztes mal einen Blick zurückzuwerfen. Während ich Dich durch das Glas liebe.

(Elena Murphy im Faltblatt „Zu früh ins Leben e.V.“, Kinderklinik Kohlhof)

begreifen wir

ein Kind ist uns geboren
an einem Tag im Mai
Mikrocephalus sagen die Ärzte
motorisch und psychisch retardiert

Nils kann schon sitzen
Sebastian kann Papa rufen
Unser Kind kann lächeln

Miriam kann krabbeln
Birgit kann jetzt laufen
Natascha kann auf Treppen steigen
Mirko kann alleine essen
Nina kann aus der Tasse trinken
Unser Kind kann glücklich sein

Sascha kann ein Liedchen singen
Dominik kann Ball spielen
Mikel kann schon Bilder malen
Unser Kind kann lieben

(Gerd Gotzmann, in „Elternbrief – du und wir“ Nr. 7, Andrea Kipp)

Gottes Segen auf allen Wegen

Wenn wir aus dem Haus nun gehen,
auf die große Straße,
nimm uns fest an Deine Hand,
führ uns auf dem Wege
durch Gefahren unbekannt,
unserem Ziel entgegen.

Lass uns ohne Angst und Not
Fröhlich heimwärts wandern.
Beschütze uns du lieber Gott
Und beschütze auch alle andern.
Amen.

Lieber Vater, sie sind draußen, und ich kann sie nicht behüten. Je größer sie werden, umso weniger kann ich sie begleiten.
Sie gehen ihre eigenen Wege, und mir bleibt nichts, als sie Dir anzuvertrauen.
Gib ihnen gute Kameraden, Freunde und Erwachsene, die sorgsam mit ihnen umgehen.
Behüte sie im Verkehr, das sie nicht in Gefahr geraten, und niemanden in Gefahr bringen.
Bewahre sie, das sie nichts Unrechtes tun, wenn sie unter sich sind.
Gib vor allem das eine, das sie gerne wieder heimkommen, dass sie sich auf ihr Elternhaus freuen und es lieben.
Gib uns, das es uns gelingt, ihnen dieses Haus und unseren Kreis lieb zu machen und es ihnen recht lange zu erhalten.
Gib ihnen, das sie nicht mit Angst an ihre Eltern denken, auch dann nicht, wenn sie Unrechtes getan haben.
Erhalte ihnen das Vertrauen, das dieses Haus immer für sie offen ist, trotz aller ihrer Dummheiten.
Und gib uns allen, das unser Haus ihnen zeigt, was es heißt, zu Hause zu sein, bei Dir daheim im Haus und am Tisch deines Reiches.
Amen.

Maria mit dem Kinde lieb
uns allen deinen Segen gib.

Am Morgen

Zu Dir erwach ich, liebster Gott,
lehr mich stets halten Dein Gebot.
Gib, daß ich lebe fromm und rein,
laß mich bei Dir geborgen sein.

Du hast, o Herr, in dieser Nacht,
so väterlich für mich gewacht.
Ich lob und preise Dich dafür,
und dank für alles Gute Dir.

Bewahre mich auch diesen Tag
vor Sünde, Tod und schwerer Plag.
Gib, daß ich denke, red und tu,
was Dir gefällt, mein Vater Du.
Amen.

Heiliger Geist der Liebe, hilf mir auch diesen Tag, weil ich aus mir selber wenig zu tun vermag.
Leite meine Hände, leite meinen Sinn.
Sei Du meine Leuchte tief im Herzen drin.
Segne meine Arbeit, segne mein Gebet, das zu Dir um Hilfe und Erbarmen fleht.
Amen.

Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Gutes denke.
Treibe mich, du Heiliger Geist, dass ich Gutes tue.
Führe mich, du Heiliger Geist, dass ich das Gute liebe.
Stärke mich, o Heiliger Geist, dass ich das Gute bewahre.
Behüte mich, o Heiliger Geist, dass ich es nie mehr verliere.

(nach einem Gebet des Hl. Augustinus)

Am Mittag

Vater, wir leben von deinen Gaben.
Segne das Haus und segne das Brot.
Gib uns die Kraft, von dem, was wir haben, denen zu geben in Hunger und Not.
Wir wollen danken für unser Brot.
Wir wollen helfen in großer Not.
Wir wollen leben, die Kraft gibst du. Wir wollen lieben, Herr hilf dazu.
Amen.

Gebet über ein Marmeladenbrot

Lieber Jesus,
ich glaube, ich habe wieder einmal etwas viel Marmelade aufs Brot geschmiert.
Aber es schmeckt einfach sooo lecker.
Das Brot unter der Marmelade erinnert mich an dich.

Ich denke daran, dass du mit deinen Freunden auch Brot gegessen hast.
So wie wir morgens und abends zu Hause auch Brot essen.
Abends esse ich aber kein Brot mit Marmelade, dann esse ich lieber Brot mit Käse oder mit Leberwurst.

Lieber Jesus,
du sagst: „Ich bin das Brot.“
Du bist das, was immer da ist.
Dann sind wir Menschen vielleicht das, was dazu kommt.
Wir sind ja alle ganz unterschiedlich.

So wie Marmelade mit Brot besonders gut schmeckt, sind wir mit dir zusammen auch besonders gut.

Claudia Auffenberg

Lied vom brot

brich
mit dem hungrigen
dein brot

brich
aus dem system aus
das raubt dem hungrigen sein
brot

brecht
auf ihr hungrigen
teilt euren hunger & ihr
werdet füreinander zum
brot

der hunger hört auf

Peter Fuchs-Ott

Am Abend

Vater im Himmel!
Nimm Du auch dieses Tages Last
und wandle sie in Segen.
Der Du die Welt in Händen hast,
führ’ uns dem Ziel entgegen.
Denn vieles,
was der Mensch beginnt,
vor seinen Augen noch zerrinnt.

Sei Du selbst der Vollender!
So manches, was Du uns geschenkt,
-wenn Deine Güte uns nicht lenkt-
veraltet wie Gewänder.
Amen

(nach einem Lied von Jochen Klepper, ev. Pastor, 1938)

 

Schule

Lieber Gott, Großmama ist tot.
Sie war schwer krank.
Der Arzt sagt, „nun ist sie erlöst von ihren Schmerzen.“
Eigentlich sollten wir froh darüber sein.
Aber wir sind nicht froh, sondern sehr traurig.
Wir müssen viel weinen, denn Großmama fehlt uns.
Wie sollten wir da nicht traurig sein?
Bitte, lieber Gott, sorge du jetzt für sie!

(in: „Familienmesse vom 6.11.1994: Wenn ein Licht erlöscht“ der Kirchengemeinde sS. Cornelius und Cyprianus in Lippetal-Lippborg)

Segen auf dem Schulweg

Segen auf dem Schulweg
Segne den Weg meines Kindes,
damit es gut an seinem Ziel ankommt.
Schütze seine Schritte
und lenke sein Gehen auf sicheren Wegen.

Marcus C. Leitschuh

Ferien/Urlaub
Thema Urlaub / Schöpfung

Schön ist die Welt, wir lernen heute ein neues Stück von ihr kennen. Öffne unsere Augen und unser Herz für die Schönheit Deiner Schöpfung, für die kleinen Wunder am Wegesrand.

Marcus C. Leitschuh

Diese Reise soll gesegnet sein. Die Wege und Aufenthalte. Die Menschen die mir begegnen. Halte Deine segnende Hand über mir zu Wasser, Land und in der Luft. Segne meine Reise und meine Wiederkehr.

Marcus C. Leitschuh

Gott, du hast die Menschen schon immer auf ihren Reisen begleitet: Abraham und Sara führtest Du durch die Wüste. Die Kinder Israels hast Du trockenen Fußes mitten durchs Meer ziehen lassen. Deine Feuersäule war Wegweiser auf ihrer Reise. Mit Deinem Stern hast Du die Weisen zur Krippe geleitet. Schenke auch uns eine gute Reise. Halte deine schützende Hand über uns auf unserer Fahrt auf den Straßen. Sei bei uns auf unseren Wege und leite uns zum Ziel. Um dieses bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. Amen.

Marcus C. Leitschuh

Glaube /Vertrauen

Credo in Bildern

Ich glaube an einen Gott, der für mich wie eine Schale ist, wenn er jederzeit offen für meine Freude und mein Leid ist.
Ich glaube an einen Gott, der für mich wie ein Brunnen ist, wenn ich bei ihm wie Wasser Kraft schöpfen kann.
Ich glaube an einen Gott, der für mich wie ein Wasser ist, wenn er mich reinigt von meiner Schuld.
Ich glaube an einen Gott, der für mich wie ein Wind ist, wenn er mich sanft berührt und doch die Freiheit läßt.
Ich glaube an einen Gott, der für mich wie ein Licht ist, wenn er mir den Weg in meiner Dunkelheit zeigt.
Ich glaube an einen Gott, der für mich wie eine große Hand ist, wenn er mich vor Gefahren beschützt.
Ich glaube an einen Gott, der für mich wie ein Spiegel ist, wenn ich selbst sehe, wie ich handeln sollte.
Ich glaube an einen Gott, der für mich wie ein Mosaik ist, wenn ich ihn wie einzelne Steine erkennen kann.
Ich glaube an einen Gott, der für mich unbeschreibbar ist, auch wenn es noch mehr Bilder gäbe ihn zu beschreiben.

Christine Jesse
aus: Marcus C. Leitschuh (Hrsg.) Fit für Gott – Gebete und Texte junger Christen, Pattloch Verlag 1998

O Gott
Muss ich im Dunkeln geh’n
auf unbekannten Wegen?
Soll ich auf fremden Stegen
mich fürchten
vor dem, was kommen mag?
Bewahre Dir mein Herz,
und schenk’ mir Deinen Segen!
So kann er kommen, jeder neue Tag.
Amen

(nach Therese v. Lisieux)

O Gott
Nichts wird mich ängstigen,
nichts mich erschrecken.
Alles geht vorüber.
Du allein bleibst derselbe.

Alles erreicht der Geduldige.
Wer Dich hat, o Gott, der hat alles.
Gott allein genügt.

Theresia v. Avila

O mein Gott!
Meine Hände halte ich hin
einem Bettler gleich,
voll Zuversicht tue ich es,
voll Vertrauen,
denn Du gehst nie vorüber.
Niemals legst Du mir
eine wertlose Münze hinein.
Du gibst mir alles
was Du hast,
Dich selber.

Herr! schicke, was Du willst,
ein Liebes oder Leides;
ich bin vergnügt, dass beides
aus Deinen Händen quillt.
Wollest mit Freuden
und wollest mit Leiden
mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
liegt holdes Bescheiden.

Eduard Mörike (1804-1875)

Dankbarkeit

Du einer Gott in so vielen Namen und Formen.
Ich danke dir für die Vielfalt der Schöpfung.
Ich danke dir für die Verschiedenheit der Menschen.
Ich danke dir für die Fülle der Kulturen.
Ich danke dir für die Vielgestaltigkeit der Talente.
Ich danke dir für den Reichtum der Worte.
Ich danke dir für die Farbigkeit der Natur.

Marcus C. Leitschuh
Aus: Marcus C. Leitschuh (Hg.): Pace. Beten für den Frieden. Pattloch 2003

Freude/Glück

Ich wünsche dir 1 Jahr, in dem sich Freud und Leid die Waage halten.
Ich wünsche dir 12 Monate, in denen du Freunde findest, die geben, ohne zu fordern.
Ich wünsche dir 365 Tage, an denen du die Kraft findest, von neuem zu beginnen.
Ich wünsche dir 8.760 Stunden, in denen du die Zuversicht hast, daß einer mit dir geht.
Ich wünsche dir 525.600 Minuten, in denen du die Ruhe findest, nachzudenken und zu träumen.
Ich wünsche dir 31.536.000 Sekunden, in denen du das kleine Glück entdeckst und es an andere Menschen weitergibst.

Rainer Thölking
aus: Marcus C. Leitschuh (Hrsg.) Fit für Gott – Gebete und Texte junger Christen, Pattloch Verlag 1998

Freude und Leid erfahren
Angenommen sein
Miteinander das Leben teilen
In guten und bösen Tagen, das Brot der
Liebe empfangen und schenken, sich
Irren und suchen dürfen im Haus von Kindern und
Eltern.

Füreinander das Gute wollen
Anschauen und umarmen
Miteinander streiten, Versöhnung üben
Ich sagen, Du und Wir
Licht und Dunkel empfinden
Innen- und Außenwelt
Ehrfurcht vor allem, was lebt.

Christa Peikert-Flaspöhler

Friede/Versöhnung

Friedensgesten
Friedensgesten sollen erwachsen
  zwischen mir und den Menschen die es mir manchmal schwer machen.
Friedensgesten sollen erwachsen
  wo ich es mir zu leicht mache mit meinen Vorurteilen.
Friedensgesten sollen erwachsen
  immer wieder unvermutet Hoffnung schenken.
Friedensgesten sollen erwachsen
  auch wenn mein guter Wille oft enttäuscht wurde.
Friedensgesten sollen erwachsen
  ohne zu wissen, ob man meine Absicht versteht.
Friedensgesten sollen erwachsen
  damit aus Feinden Freunde werden.
Friedensgesten sollen erwachsen
  wenn wir uns den Himmel auf Erden wünschen.
Friedensgesten sollen erwachsen
  mit aller uns möglicher Fantasie.
Friedensgesten sollen erwachsen
  und die Erde für unsere Kinder bewahren.
Friedensgesten sollen erwachsen
  Damit ich den Menschen alle Ehre mache,
  denn wir sind ein Abbild Gottes.

Marcus C. Leitschuh

Herr,

lass das Böse geringer werden
und das Gute um so kräftiger sein.
Lass die Traurigkeit schwinden
und Freude wachsen und groß werden.
Lass uns annehmen und geben können
und einander behilflich sein.

Hilf, dass die Missverständnisse aufhören
und enttäuschte Menschen Mut gewinnen.
Lass die Kranken Trost finden
und die Sterbenden dein Erbarmen
und deine Gnade.

Lass uns glücklich wohnen können
auf dieser Erde,
und hilf uns, dass wir die Ernten
und Schätze gerecht verteilen.

Lass Frieden unter den Menschen sein,
Frieden im Herzen –
Frieden in der Familie –
Frieden rund um die Erde.

Amen.

Herr,
mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
daß ich liebe, wo man sich böse ist,
daß ich verzeihe, wo man beleidigt;
daß ich verbinde, wo Streit ist;
daß ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
daß ich Glauben bringe, wo der Zweifel nagt;
daß ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
daß ich ein Licht anzünde, wo es dunkel ist;
daß ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Laß mich ein Apostel deiner Liebe sein.
Amen.

Im Alter

Seligpreisungen . . . mal anders !!!

Selig, die Verständnis zeigen für meinen stolpernden Fuß.
Selig, die meine lahme Hand ergreifen. Selig, die wissen, daß mein Ohr sich anstrengen muß.
Selig, die Geduld mit mir haben.
Selig, die meine Gedanken nicht für träge halten.
Selig, die meine Talente mit mir entdecken.
Selig, die verstehen, was ich nur schwer sagen kann.
Selig, die ihren Mund für mich öffnen und für mich sprechen.
Selig, die mich nicht allein lassen. Selig, die sich Zeit nehmen für mich.
Selig, die mich erfahren lassen, daß ich geliebt und geachtet bin.

Gebet eines Großvaters

Herr, bleibe bei mir, denn der Abend naht!
Wollst in mein Haus die Heilandsschritte lenken,
nun sich auf meines Tages Werk und Pfad,
auf all mein Leben schwer die Schatten senken.

Herr, bleibe bei mir, denn der Abend naht!
O fülle mich mit Deiner Gnadenfülle;
was ich erhofft, gewünscht und was ich tat,-
in Deinem Wollen findet sich mein Wille.

Herr, bleibe bei mir, denn der Abend naht!
Ich bringe Dir die Liebsten, die mir eigen;
ich berge sie in Deines Herzens Rat;
umhülle sie mit Deinem Gottesschweigen.

Die Sonne ging; mir bist die Sonne Du!
Dein Glanz bedeckt die schattenschweren Sorgen.
Herr, bleibe bei mir, bringe mich zur Ruh,
denn wo Du bist, da ist mein Herz geborgen.
O schreibe in das Dunkel dieser Nacht
zum Trost mir Deinen hellen Jesusnamen!
Herr, bleibe bei mir, Du hältst treue Wacht.
Ich danke Dir, dass Du mich hörtest. – Amen

Fritz Schmidt-König

Der Mensch lebt und bestehet
Nur eine kleine Zeit.
Und alle Welt vergehet
Mit ihrer Herrlichkeit.
Es ist nur Einer ewig und an allen Enden,
und wir in seinen Händen!

Matthias Claudius (1740-1815)

 

Tod in der Familie

Lieber Gott, Großmama ist tot.
Sie war sehr krank.
Der Arzt sagt, „nun ist sie erlöst von ihren Schmerzen.“
Eigentlich sollten wir froh darüber sein.
Aber wir sind nicht froh, sondern sehr traurig.
Wir müssen viel weinen, denn Großmama fehlt uns.
Wie sollten wir da nicht traurig sein?
Bitte, lieber Gott, sorge du jetzt für sie!

(in: „Familienmesse vom 06.11.1994: Wenn ein Licht erlöscht“ der Kirchengemeinde sS. Cornelius und Cyprianus in Lippetal-Lippborg)

Wenn alle untreu werden,
so bleib ich dir doch treu,
dass Dankbarkeit auf Erden
nicht ausgestorben sei.
Für mich umfing dich Leiden,
vergingst für mich in Schmerz;
drum geb ich dir mit Freuden
auf ewig dieses Herz.

Oft muss ich bitter weinen,
dass du gestorben bist
und mancher von den Deinen
dich lebenslang vergisst.
Von Liebe nur durchdrungen
hast du so viel getan,
und doch bist du verklungen
und keiner denkt daran.

Du stehst voll treuer Liebe
noch immer jedem bei;
und wenn dir keiner bliebe,
so bleibst du dennoch treu;
die treueste Liebe sieget,
am Ende fühlt man sie,
weint bitterlich und schmieget
sich kindlich an dein Knie.

Ich habe dich empfunden,
O! lasse nicht von mir;
lass innig mich verbunden
auf ewig sein mit dir.
Einst schauen meine Brüder
auch wieder himmelwärts
und sinken liebend nieder
und fallen dir ans Herz.

Novalis ( 1772-1801)

 

Verschiedenes

Der Rosenkranz verschiedene neue Gesätze
Jesus, der bei uns zu Besuch ist
——, der mit uns auf dem Weg ist
—– , der unsere Familien begleitet
—– , der uns die Nächstenliebe vorgelebt hat
—– , der in den Armen und Schwachen uns nahe ist
Jesus, der uns auffordert miteinander in Frieden zu leben
—– , der sich in unseren Nachbarschaften wohlfühlen möchte
—–, der ein Herz für alle Kinder und Jugendlichen hat
—–, der ein Freund der Fremden ist
—–, der uns unsere Not leichter ertragen lässt
Jesus, der unsere Finsternis hell macht
—– , der uns wärmt, wie die aufgehende Sonne
—–, der die Auferstehung und das Leben ist
—–, der die Liebe der Menschen mit seinem Segen begleitet
—–, der uns zur Nächstenliebe aufruft
Jesus, der unsere Augen öffnet
—–, der in dunklen Stunden bei uns ist
—- , der das Kreuz zum Baum des Lebens gemacht hat
—- , der in das Haus unseres Lebens kommt
—- , der bei uns bleibt, wenn es Abend wird
Jesus, der uns auf unserem Weg begleitet
—- , der mit uns geht auf dem Weg in die Ängste
—-, der mit uns geht auf dem Weg durch das Leiden
—- , der mit uns geht auf dem Weg in die Freude
—- , der mit uns geht auf dem Weg zu den Menschen
Jesus, der uns immer wieder seine Vergebung schenkt
—- , der unsere Schuld auf sich genommen hat
—-, der nicht an Rache und Vergeltung gedacht hat
—-, der die Bosheit durch Güte besiegt hat
— , der sein Blut aus Liebe zu uns vergossen hat
Jesus, der von Ort zu Ort gewandert ist, um uns die frohe Botschaft zu verkünden
—-, der den Weg zum Kreuz gegangen ist, um uns von der Last der Sünde zu befreien
—-, der hält, was er verspricht
—, der alles neu macht
—, der uns voranging auf dem Weg in die Freiheit

(Eisabeth Voss)

Komm, Heiliger Geist – sonst kommen wir nicht weiter in unserem Denken und Reden Komm, Heiliger Geist – sonst sind wir heillos und hoffnungslos überfordert
Komm, Heiliger Geist – sonst verlieren wir den Blick für das Wesentliche
Komm, Heiliger Geist – damit unser Leben neue Kreise zieht.
Komm, Heiliger Geist – damit wir uns von dir locken und leiten lassen
Komm, Heiliger Geist – damit wir mutiger und geistlicher werden.
Komm, Heiliger Geist – damit wir deine Kirche sind und werden.
Komm, Heiliger Geist – damit wir unsere Berufung erkennen und ergreifen.
Komm, Heiliger Geist – damit wir deinen Trost und deinen Beistand erfahren.
Komm, Heiliger Geist – damit wir uns freuen an dem, was du in den Menschen wirkst.

Paul Weismantel
Aus: Marcus Leitschuh / Cornelia Pfeiffer (Hg.): Gemeinsam entdecken. Ökumenische Gebete und Meditationen, Bonifatius / Lembeck 2003

Du sollst ein Segen sein
Du sollst ein Segen sein,
Gottes heller Widerschein.
Zeig der Welt, was Liebe ist,
weil du gesegnet bist.

Du sollst ein Segen sein,
Schwachen neue Kraft verleihn.
Zeig der Welt, was Hoffnung ist,
weil du gesegnet bist.

Du sollst ein Segen sein,
Menschen von der Angst befrein.
Zeig der Welt, was Glaube ist,
weil du gesegnet bist.

Du sollst ein Segen sein,
Wunden heilen, Schuld verzeihn.
Zeig der Welt, was Gnade ist,
weil du gesegnet bist.

Du sollst ein Segen sein,
wo die Menschen sich entzwein.
Zeig der Welt, was Frieden ist,

weil du gesegnet bist.

Fabian Vogt Aus: Marcus Leitschuh / Cornelia Pfeiffer (Hg.): Gemeinsam entdecken. Ökumenische Gebete und Meditationen, Bonifatius / Lembeck 2003

Ein Mund, ein gutes Wort zu sprechen, 
zwei Hände, die zärtlich sind beim Handeln, 
zwei Ohren, die offen sind für Leises, 
ein Herz, das Platz hat für die Liebe. 
Und zwei Augen, zu sehen Gut und Böse, 
zwei Füße, den Weg nach Hause zu finden, 
einen Menschen, der Dir wird zur Heimat und 
Vertrauen, daß Du geborgen bist.