Archiv der Kategorie: Politik

Kirche und Kapitalismus

Am Donnerstag, dem 31. März findet in unserer Kirche ein Themenabend mit der Überschrift „Kirche und Kapitalismus“ statt. Frau Dr. Julia Lis vom Institut für Theologie und Politik in Münster referiert zu diesem Thema nach der um 19 Uhr beginnenden Abendmesse.
Dieser Termin wurde wegen Corona bereits mehrfach verschoben.

Diese Wirtschaft tötet! (Papst Franziskus)
Alternativen zur Globalisierung der Gleichgültigkeit

Papst Franziskus hat im Oktober 2021 bei einem digitalen Treffen mit VertreterInnen sozialer Bewegungen aus der ganzen Welt davon gesprochen, dass es notwendig sei, sich auf die „Suche nach einer Alternative zur kapitalistischen Globalisierung zu machen“. Der Papst greift somit seine zentralen kapitalismuskritischen Gedanken aus „Fratelli tutti“, „Evangelii Gaudium“ oder „Laudato Si“ auf. Seine Kritik ist auch aus christlicher Perspektive nicht neu, neu ist aber, dass sie in dieser Deutlichkeit von einem Papst formuliert und als ein zentrales Thema des Glaubens in den Mittelpunkt gestellt wird, was nicht nur auf Beifall stößt.

In einer Zeit, in der durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen die gesellschaftlichen Probleme global gesehen mit besonderer Deutlichkeit zutage treten, stellt sich die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz der Kirche und des Glaubens neu: Haben wir als Kirchen und als ChristInnen etwas beizutragen zu der Frage, wie unsere Gesellschaften, die lebensnotwendigen Güter herstellen und verteilen, wie gerecht oder ungerecht es dabei zugeht, wessen Leben ermöglicht oder verhindert wird?

In Vortrag und Diskussion wollen wir der Frage nachgehen, wo angesichts von Klimazerstörung, globaler Migration und Armut, Ungleichheit und Krieg Kapitalismuskritik geboten ist und welche Möglichkeiten unsere christlichen Traditionen uns bieten, die Widersprüche, in denen wir leben, zu durchschauen und davon ausgehend an Möglichkeiten einer Veränderung im Sinne des „Lebens in Fülle“ für alle Menschen zu arbeiten.

Dr. Julia Lis
Institut für Theologie und Politik
Friedrich-Ebert-Str. 7
48153 Münster

Eintritt frei.
Eine Veranstaltung in Cooperation mit der KAB -Glandorf

Die AFD ist keine Alternative

Der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland hat eine Erklärung zur Alternative für Deutschland (AfD) verabschiedet und macht deutlich: Für das Kolpingwerk ist die AfD keine Alternative!

Mit dem Einzug in den Deutschen Bundestag im Herbst 2017 ist die Alternative für Deutschland (AfD) auf allen politischen Ebenen präsent und gehört damit erkennbar zur deutschen Parteienlandschaft. Scheiterte die einstige Anti-Euro-Partei bei der Bundestagswahl 2013 noch knapp an der Fünf-Prozent-Hürde, so gelang ihr im September 2017 mit einem Ergebnis von 12,4 % der Einzug in den Deutschen Bundestag. Dort ist sie als größte Oppositionspartei sogar die Oppositionsführerin und besetzt damit wichtige Ausschussvorsitze. Die AfD ist in den zurückliegenden Jahren vor allem mit bewussten Grenzüberschreitungen in Wort, Schrift und politischer Praxis hervorgetreten. Dies alles verfolgt der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland mit großer Sorge.

In der Erklärung macht das Kolpingwerk Deutschland deutlich, dass es fundamentale Unterschiede gibt zwischen dem, wofür die AfD steht und dem, wofür das Kolpingwerk einsteht:

  • Europa geht nicht mit der AfD
  • Moderne Familienpolitik geht nicht mit der AfD
  • Klimapolitik geht nicht mit der AfD
  • Migration und Integration geht nicht mit der AfD
  • Ein friedliches Miteinander der Religionen geht nicht mit der AfD

Deshalb kommt das Kolpingwerk Deutschland zu dem Schluss: Die AfD ist keine Alternative!

Es ist nicht Aufgabe des Kolpingwerkes, all jene zu verurteilen, die – vielleicht auch aus Enttäuschung und Frustration – mit der AfD sympathisieren, sie vielleicht sogar wählen. Das Kolpingwerk Deutschland ruft jedoch dazu auf, genau hinzuschauen und die eigene Haltung sowie das eigene Handeln zu hinterfragen. Das Kolpingwerk Deutschland ist davon überzeugt, dass es der falsche Weg ist, den Versprechungen und Verführungen rechter Populistinnen und Populisten zu folgen.

PDF: Kolping_Handreichung_AfD_Juni2019

Deutschland vor der Bundestagswahl 2017

Zur Vorbereitung auf die Bundestagswahl am Sonntag, 24. September 2017 laden gemeinsam die KAB Glandorf und die Kolpingfamilie Glandorf zu einem politischen Abend am Mittwoch, 06. September 2017, 19:30 Uhr, im Gasthof Buller, Münsterstraße 41, 49219 Glandorf, ein. Jedermann ist herzlich willkommen.

Bei der Bundestagswahl 2017 sind laut Bundeswahlleiter 48 Parteien zugelassen. Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2013 waren es nur 34.

Herr Andreas Luttmer-Bensmann, Bundesvorsitzender der KAB Deutschland gibt einen Überblick über die Positionen der kath. Verbände. Ein Schwerpunkt bildet das Rentenmodell der kath. Verbände. Es schließt sich eine offene Diskussion zu aktuellen bundespolitischen Fragen an.

Martin Peters von der KAB moderiert die Veranstaltung.

PRESSEMITTEILUNG

100 Tage Mindestlohn – Der Mensch steht im Mittelpunkt

Seit dem 01.01.2015 gilt in Deutschland der allgemeine und flächendeckende gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Mit der Einführung des Mindestlohnes wurde auch eine langjährige Forderung des Kolpingwerkes Deutschland und des Kolpingwerkes Diözesanverband Osnabrück erfüllt.

Nun, 100 Tage nach Einführung, stellen wir für den Bereich des Kolpingwerkes im Bistum Osnabrück eine breite gesellschaftliche Akzeptanz des Mindestlohnes fest. Besonders im Bereich des Niedriglohnsektors hat die Einführung zu einer Verbesserung des selbst erarbeiteten Einkommens und somit auch der Wertschätzung menschlicher Arbeit geführt. Für die kleinen und mittelständigen Unternehmen hat sich aus unserer Sicht zudem die Wettbewerbssituation z.B. im Bereich der öffentlichen Ausschreibungen verbessert.

In dieser Anfangsphase müssen wir aber auch zur Kenntnis nehmen, dass es in einigen Fällen Verstöße durch bewusst gewollte Aktionen von Unternehmen gibt, die den Mindestlohn nicht zahlen. Bei den betreffenden Unternehmen und Einrichtungen entwickelt sich auf diesem Gebiet eine erstaunliche Kreativität. Die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohnes einhergehend mit einer zusätzlichen physischen und psychischen Belastung der Beschäftigten durch z.B. Straffung der Akkorde sehen wir als sehr kritisch an.

Das Handlungsfeld Gesellschaftspolitik und Arbeitswelt im Kolpingwerk Diözesanverband Osnabrück verurteilt dieses Vorgehen aufs Schärfste und ruft die betreffenden Unternehmen und Einrichtungen zur unbedingten Rechtstreue auf.
Zur Durchführung des gesetzlichen Mindestlohnes und Erhaltung der Wettbewerbsgleichheit sehen wir die Dokumentation von Arbeitszeit und Entgelt als notwendig. Bei der Umsetzung dieser Dokumentationspflicht besteht allerdings noch Handlungsbedarf. Beim derzeitigen hohen bürokratischen Aufwand sind neue Regelungen zu vereinbaren, um diese Dokumentation für Arbeitsgeber und Arbeitnehmer praktikabler zu machen.

In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass die Wirtschaft dem Menschen zu dienen hat und nicht umgekehrt. Grundvoraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens ist selbstverständlich betriebswirtschaftliches Denken und Handeln. Ohne gut ausgebildete, gesunde und motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bleiben diese Grundvoraussetzungen allerdings reine Theorie.

Wir rufen die Mitglieder des Kolpingwerkes auf, im eigenen Verbraucherverhalten sich für Produkte und Dienstleistungen zu entscheiden, die zu fairen Arbeitsbedingungen angeboten werden. Somit setzen wir aktiv ein Zeichen für faire Arbeitsbedingungen, denn es gilt nach wie vor: Der Mensch steht im Mittelpunkt!

Salzbergen, 20. April 2015

Norbert Frische – Diözesanvorsitzender
Markus Kleinkauertz – Handlungsfeldleiter
Stefan Düing – Diözesansekretär
Markus Silies – Diözesansekretär

PDF – Pressemitteilung 100 Tage Mindestlohn